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Dirk Harbecke, Chairman von Rock Tech Lithium, erläutert Hintergründe zum Lithiummarkt
Die Vorhersagen für die Nachfrage nach Batterie-Rohstoffen basieren maßgeblich auf der prognostizierten Entwicklung von Elektroautos. Es stimmt zwar, dass bislang das Gros des weltweit geförderten Kobalts oder Lithiums in den Akkus von E-Autos verbaut wird. Doch das wird sich zunehmend ändern – und zwar schon bald.
Wie so oft liefert dafür Tesla die Blaupause. Das Unternehmen hat sich selbst nie als reinen Hersteller von Elektroautos gesehen. Das Ziel von Tesla-Chef Elon Musk ist, künftig rund die Hälfte des Geschäfts mit Powerwalls, also mit Batteriespeichern für private Haushalte und kommerzielle Stromanbieter zu machen.
Erneuerbare Energien auf dem Vormarsch
Nach Angaben der International Renewable Energy Agency entfiel bereits im vergangenen Jahr ein Drittel der weltweit neu geschaffenen Kapazitäten zur Stromerzeugung auf erneuerbare Energiequellen – gut die Hälfte davon auf Solarenergie. Vor allem in Asien wurden umfangreich neue erneuerbare Energie-Kapazitäten aufgebaut. Und in Deutschland lieferten Wind- und Solarparks 2019 erstmals mehr Strom als Braun- und Steinkohle-Kraftwerke – und zwar nicht, weil sie ökologisch besser abschnitten, sondern weil sie einfach preisgünstiger waren. Der Effekt lässt sich gut mit den Wahlkampf-Slogan des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton beschreiben: It’s the economy, stupid!“.Das bekannte Problem von Wind- und Solarkraft ist die bislang fehlende Grundlast-Fähigkeit – sie können bei Windflaute und/oder Dunkelheit nicht eine benötigte Mindestmenge an Strom garantieren. Umgekehrt gibt es immer wieder Produktionsspitzen, bei denen Windkraftanlagen abgeschaltet werden müssen oder überflüssiger Strom zu negativen Preisen verscherbelt wird. Diese Schwankungen gefährden die Versorgungssicherheit und bringen vor allem die Stromnetze in große Schwierigkeiten.
Musk hat schon früh erkannt, dass nicht nur bei Elektro-Autos, sondern auch bei der Stromversorgung Batterien eine entscheidende Rolle spielen. Vor allem in Australien gibt es eine Reihe von Vorzeige-Projekten. So hat das Virtual Power Plant (VPP) Network in Südaustralien angefangen, sein Stromnetz mit Energiespeichern von Tesla zu stabilisieren. Bei VPP handelt es sich um eine Zusammenschaltung von dezentralen Stromerzeugungseinheiten, wie Photovoltaikanlagen.
Obwohl das Projekt noch am Anfang steht, gelang es bereits, umfangreich Stromausfälle zu kompensieren. Und für die Endkunden sanken die Stromkosten um durchschnittlich 20 Prozent. In der Ausbaustufe 2 sollen 1.100 Haushalte angeschlossen werden. Ziel von VPP ist, in den kommenden Jahren bis zu 50.000 Haushalte stabil mit Strom zu versorgen. Dafür würden Powerwalls in einem Wert von rund 400 Millionen US-Dollar gebraucht werden. Das zeigt die Dimensionen, um die es hier geht.
Extrem hohe Flexibilität
Der große Vorteil von Energiespeichern ist, dass es sie in allen erdenklichen Größen gibt. Private Haushalte können damit den Strom ihrer Solarmodule auf dem Dach speichern, genauso wie Solarparks mit Energiespeichern ihre Kunden auch in der Nacht mit Strom beliefern können. Außerdem arbeiten Energiespeicher auch bei sehr hohen und sehr niedrigen Temperaturen.Sie sind damit nicht nur für die Industrieländer geeignet, sondern genauso für die Schwellen- und Entwicklungsländer beispielsweise in Afrika, wo es an flächendeckenden Stromnetzen mangelt. Hier drängen sich dezentrale Lösungen mit Energiespeichern förmlich auf. Tesla ist auch dort bereits aktiv – zum Beispiel in Simbabwe oder in Kenia.
Tesla hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von knapp 25 Milliarden Dollar erzielt. Davon entfielen gerade einmal sechs Prozent auf Energiespeicher. Bis zu den anvisierten 50 Prozent besteht also noch enormes Potenzial, und das nicht nur bei Tesla – mit entsprechenden Auswirkungen auf die Nachfrage nach Batterie-Metallen wie Lithium.
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Rock Tech Lithium Inc.: Der nächste Batterie-Boom: Energiespeicher werden völlig unterschätzt
wurde veröffentlicht am 25. Mai 2020 auf bekannt im Web in der Rubrik Allgemein
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